Sowohl extensive als auch intensive Gründächer bieten zahlreiche Vorteile für die Umwelt, die Eigentümer und die örtlichen Gemeinden. Sie verbessern die Luftqualität, produzieren mehr Sauerstoff und absorbieren Kohlendioxid sowie andere Luftschadstoffe, was sich insgesamt positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung auswirkt. Zudem unterstützen sie die Artenvielfalt, indem sie einen natürlichen Lebensraum für Pflanzen, Vögel und Nützlinge wie Bestäuber (Hummeln, Bienen, Schmetterlinge usw.) bieten.
Gründächer haben auch eine bedeutende Dämmwirkung, was bedeutet, dass weniger Energie zum Heizen oder Kühlen des Gebäudes benötigt wird. Im Sommer regulieren sie die Wärme und halten Gebäude innen kühler. Bei kaltem Wetter strahlt dagegen weniger Wärme ab. Zusätzlich zu dieser Dämmwirkung absorbieren Gründachsysteme auch Schall und verringern die durch die städtische Umgebung verursachte Lärmbelastung.
Die Anlage eines Gründaches trägt auch dazu bei, den „städtischen Wärmeinseleffekt“ abzuschwächen. Gemeint ist damit, dass Städte mehr Wärme absorbieren und zurückhalten als ländliche Gebiete und sich damit stärker aufheizen. Über Gründächer wird Feuchtigkeit durch Evapotranspiration (Verdunstung einer bewachsenen Bodenoberfläche) an die Umgebung abgegeben. Darüber hinaus reflektiert die Oberfläche der Vegetation mehr Sonnenlicht als herkömmliche Dachgebilde, was den Kühleffekt erhöht.
Ein verbessertes Regenwassermanagement ist ein weiteres Schlüsselmerkmal von Gründachsystemen in Stadtlandschaften. Bei übermäßigen Regenfällen absorbieren die Pflanzen und Substrate auf Gründächern eine bestimmte Menge Regenwasser und geben es dann langsam an das Drainagesystem und durch Verdunstung an die Atmosphäre zurück. Dadurch werden die Abwassersysteme entlastet, wodurch die Gefahr von Überschwemmungen und Erosionen gesenkt wird. Die Vegetation auf Gründächern reinigt auch das Regenwasser. Die Pflanzen dienen als Filter und tragen zu einer geringeren Konzentration von Nitraten, Phosphor und Giftstoffen im abfließenden Regenwasser bei.
Gründächer sind sogar auch für das Dachabdichtungssystem selbst von Vorteil, da sie die Lebensdauer der darunterliegenden Dichtungsfolie erheblich verlängern. Die Vegetationsschicht fungiert als natürliche Barriere, die zusätzlichen Schutz vor Wetterbedingungen wie Hagel, Wind, extremen Temperaturschwankungen, UV-Strahlen usw. bietet.
Nicht zuletzt ist die Wahl eines Gründachsystems eine Entscheidung, mit der die Gesamtbewertung des Gebäudes in Nachhaltigkeitsbewertungssystemen wie BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method) und LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) verbessert wird. Diese Zertifizierungen bestätigen eine hohe Umweltfreundlichkeit eines Gebäudes und steigern infolgedessen seinen Marktwert.