EPDM-Dachabdichtungsmembranen sind zu 100 % vulkanisierte Folien, die aus dem Synthesekautschuk Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer hergestellt werden. Sie wurden erstmals in den 1960er-Jahren in der Dachindustrie eingeführt und werden seither weltweit in allen Klimazonen eingesetzt. Die Herstellung von EPDM-Dichtungsbahnen hat einen niedrigen grauen Energiewert (der Wert gibt die Energie an, die für ein Produkt von der Materialgewinnung, Herstellung und Verarbeitung bis zur Entsorgung benötigt wird).
Studien belegen, dass EPDM-Dachabdichtungsmembranen in der Nutzungsphase im Vergleich zu anderen Dachbaustoffen eine außergewöhnliche Haltbarkeit aufweisen (siehe z. B. die Studie „Beurteilung der Nutzungsdauer von EPDM-Dachabdichtungsfolien“ vom Süddeutschen Kunststoff-Zentrum). Bei einer extrem hohen Lebenserwartung von mehr als 50 Jahren bleiben EPDM-Dachabdichtungsmembranen auch dank ihrer hohen Beständigkeit gegen Ozon, UV-Strahlung, Mikroorganismen und Witterungseinflüsse wie beispielsweise Hagel über die gesamte Gebrauchsdauer stabil und unverändert.
Ein weiterer bedeutender Faktor ist die hervorragende Elastizität der EPDM-Dichtungsbahnen. Selbst bei extremen Temperaturschwankungen dehnen sie sich leicht aus und ziehen sich wieder zusammen, angepasst an die potenziellen Gebäudebewegungen. Deshalb können EPDM-Dichtungsbahnen in zahlreichen Klimazonen eingesetzt werden, von den Minusgraden in Alaska bis hin zu den sonnenverbrannten Landschaften des Nahen Ostens. Nicht zuletzt enthalten sie keine flüchtigen Bestandteile oder Stoffe, die mit der Zeit migrieren oder zerfallen können, wie zum Beispiel Weichmacher oder Antioxidantien, sodass auch nach mehreren Jahrzehnten der Exposition keine Gefahr besteht, dass das Material spröde wird oder reißt.
Greenpeace, GreenTeam und das niederländische Institut für Baubiologie und -ökologie (NIBE) haben EPDM-Dachabdichtungsmembranen als die Dachabdeckung mit den geringsten Umweltauswirkungen eingestuft. Die von NIBE alle zwei Jahre durchgeführte Bewertung berücksichtigt sowohl die Anschaffungskosten (Material- und Verlegungskosten) als auch sämtliche versteckte Umweltkosten (Rohstoffverbrauch, Energieverbrauch bei der Herstellung usw.) der verschiedenen Dachabdichtungsmaterialien. Das Ergebnis dieser vergleichenden Einstufung zeigt, dass mechanisch befestigte und vollflächig verklebte EPDM-Dachabdichtungsmembranen die niedrigsten versteckten Umweltkosten aufweisen, was sie zur umweltfreundlichsten Flachdachdeckung macht.
Zusätzlich zu ihrer geringen ursprünglichen Umweltbelastung und ihrer bemerkenswerten Haltbarkeit sind EPDM-Dachabdichtungen leicht zu reparieren, was bedeutet, dass ihre Lebensdauer über 50 Jahre hinaus verlängert werden kann. Außerdem sind sie sehr anpassungsfähig. Selbst mehrere Jahrzehnte nach der Erstverlegung können Dachdetails geändert, Oberlichter, Dachlüfter und andere Dachöffnungen hinzugefügt werden, ohne dass die Membran entfernt werden muss.
Dank dieser Eigenschaften können EPDM-Dachabdichtungsmembranen eine Schlüsselrolle spielen, wenn es darum geht, höchste Punktzahlen in anerkannten Bewertungssystemen für nachhaltiges Bauen wie BREEAM® und LEED® zu erzielen. Diese Programme bewerten Gebäude nach der Effizienz, mit der sie natürliche Ressourcen nutzen, und nach ihren Gesamtauswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Die Umweltfreundlichkeit von EPDM wird weiter gesteigert durch seine Eignung für die Anwendung auf aktiven Dächern: Gründächer, Solardächer und Wasserauffangdächer (sogenannte „blaue Dächer“).